Die Geschichte der Stadt Heidelberg
Funde der ersten dauerhaften Siedlung stammen aus der Jungsteinzeit, im 5. Jahrtausend vor Christus. Kelten und Römer siedelten später in der Gegend von Heidelberg und in Heidelberg selber befand sich ein römisches Militärlager.
Erstmals erwähnt wurde der Name Heidelberg im Jahr 1196 als "Heidelberch". Der Name bezog sich zunächst auf die Burg und wurde später auf die ganze Stadt übertragen. Die Stadtgründung fand, neueren Forschungsergebnissen zufolge, im Jahr 1220 statt. Der Grundriss der Stadt aus dieser Zeit ist bis heute erkennbar.
Unter Pfalzgraf Ludwig II. (1229 - 1294) entwickelte Heidelberg den Charakter einer Residenzstadt und als im 14. Jahrhundert die Pfalzgrafen nicht mehr in ihren Ländereien herumreisten, wurde Heidelberg endgültig Residenzstadt. Die Pfalzgrafen, die die Kurwürde des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation inne hatten, gehörten zu den bedeutendsten Herrschern des Reiches. Später wurde ihr Gebiet als "Kurpfalz" bezeichnet.
Da Heidelberg eine wichtige Residenzstadt war, gründete Pfalzgraf Ruprecht I. 1386 die Universität Heidelberg - die dritte Universität im Reich nach Wien und Prag und die älteste Universität im heutigen Deutschland. Durch die Universität wuchs die Bedeutung Heidelbergs und die Stadtfläche wurde erweitert.
Weiteren Bedeutungszuwachs erlebte Heidelberg, als Pfalzgraf Ruprecht III. 1400 zum römischen-deutschen König erwählt wurde. Der König ließ den Ruprechtsbau des Heidelberger Schlosses bauen, den ältesten erhaltenen Teil des Gebäudekomplexes und er ließ die Kapelle am Marktplatz zur Heiliggeistkirche ausbauen. Das Grab König Ruprechts ist immer noch in der Kirche zu finden.
Unter Kurfürst Philipp (1448-1508) wurden berühmte Lehrer kurzfristig an die Universität geholt, unter anderem Peter Luder, der mit seiner Antrittsrede als Begründer des Humanismus in Deutschland gilt.
In Folge der Reformation, wurde Deutschland konfessionell geteilt und unter Pfalzgraf Ottheinreich (1556-1559) wurde Heidelberg protestantisch. Ottheinrich ließ das Schloss umbauen und es entstand das erste Renaissance-Bauwerk in Deutschland.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Pfalzgraf Kurfürst Friedrich V. (1610-1623) Führer der Protestantischen Union. 1622 gelang es dem katholischen Feldherrn Tilly die Stadt zu erobern und sie wurde rekatholisiert. Der katholische Pfalzgraf Karl Ludwig setzte sich ab 1649 für einen Ausgleich der Konfessionen ein und erkannte die reformierten Konfessionen als gleichberechtigt an.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Heidelberg zweimal von französischen Truppen unter Ezéchiel de Mélac erobert. Die erste Eroberung 1688 verlief für Heidelberg glimpflich, da nur Rathaus und der Dicke Turm auf dem Schloss gesprengt wurden. 1693 bei der zweiten Eroberung Heidelbergs überstanden die gezielte Zerstörung nur wenige Gebäude.
Wegen der Zerstörung des Schlosses, wurde die Residenz 1720 nach Mannheim verlegt und Heidelberg verlor seine politische Bedeutung.
In Folge der französischen Revolution eroberte Frankreich die Kurpfalz und machte die linksrheinischen Gebiete zu französischen Departements. Die rechtsrheinischen Gebiete wurden 1803 dem Großherzogtum Baden zugeschlagen.
Heidelberg wurde Anfang des 19. Jahrhunderts für die deutsche Romantik zu einem wichtigen Ort, da viele Künstler sich von der Natur und der Schlossruine inspiriert fühlten. Unter anderem studierte Joseph von Eichendorff 1806 in Heidelberg.
Mit Gründung des Deutschen Reiches 1871 begann eine Ära des wirtschaftlichen Aufschwungs. Das Stadtgebiet wurde vergrößert, die Infrastruktur ausgebaut und eine Straßenbahn eingerichtet.
Während der Weimarer Republik (1919-1933) wurde der Heidelberger Friedrich Ebert erster Reichspräsident. Nach seinem Tode 1925 wurde er in Heidelberg beigesetzt.
In der NS-Zeit wurde ein Großteil der jüdischen Bewohner ermordet. Die Synagoge Heidelbergs wurde in der Reichsprogromnacht zerstört.
Den Zweiten Weltkrieg überstand Heidelberg nahezu unversehrt, da es in Heidelberg keine Schwerindustrie gab, hatte sie keine strategische Bedeutung für Luftangriffe. Am 30.03.1945 endete der Zweite Weltkrieg für Heidelberg mit dem Einmarsch der Amerikaner.
1946 nahm die Universität Heidelberg als erste deutsche Universität nach Kriegsende wieder den Lehrbetrieb auf. Heidelberg wurde Sitz des NATO-Landhauptquartiers für Mitteleuropa und ein starker amerikanischer Einfluss wurde spürbar, da die 7. US-Armee ihren Hauptsitz in Heidelberg hat.
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